von Dead Eye
Einst stand einmal ein stolzes Reich,
es war in aller Munde,
kaum ein andres war ihm gleich
von überall ward Kunde.
Der Hofnarr spielte seine Lauten;
Herrlich feinklingender Ton,
der wehte in des Abends flauen
weichen Nachtstimmung davon.
Da traten seine besten Ritter,
mächtig, stimmungsreich und froh,
in einer Schicksalsstunde bitter
leise eines nachts davon.
Es sollte jähren sich der Tag,
da Andamar dem Nichts entstieg.
Für jene war es keine Frag
zu ehren diesen großen Sieg.
Man scharte sich in kluger Runde
um ein großes Fest zu feiern,
erneuerte der ehern Bunde,
stimmte wieder alten Leiern.
Doch als der Kopf davon erfuhr,
da hat er sich entsetzt;
Hat seine besten Männer stur
mit Schimpf und Schand‘ davongehetzt.
Er konnte das Geschenk nicht fassen
das ward so bar ihm dargelegt,
wollt‘ lieber alles andre hassen
was nicht von ihm selbst war erstrebt.
So flohen nun die treuen Seelen,
sie hatten gar um sonst gefleht,
um einen neuen Bund zu wählen,
der Schmerz in ihren Rippen weht.
Oh armer Mensch in dieser Welt!
In dem Moment da du geboren,
wie ist es bloß um dich bestellt?
Schon bist zum Tod du auserkoren!
Doch fanden sie nach langer Fahrt
Crusaders, neue Freunde;
Ein ihnen gleicher Menschenschlag,
sie traten ein mit Freude.
Dort bot man ihnen Trost und Schutz,
und auch den Platz zum wohnen,
der alte König gar verdutzt
musst seine Truppen schonen.
Dass er dann noch den treusten Knecht
aufs übelsten verdross -
zu gehen, Tattawar, war Recht -
gab Andamar den Todesstoß.
Die Geier stürzten jäh und schnell
auf die noch zuckend Leich´
und stehlen jedes Stücklein hell -
so fällt ein großes Reich.
Ich sah, was nicht geschehen kann!
Noch heute sprichts der Wind!
Der Kopf verließ als erster Mann
das sinkend Schiff geschwind.
Er ließ allein die kleinen Leut‘
und ging in die Pension.
Als hätt er Andamar bereut,
gelacht hat er voll Hohn.
Das ist die Sage Andamar,
behaltet sie euch gut,
denn jedes einzeln Wort ist war,
so wie auch unsre Wut.